ARCHIV - 19.11.2021, Nordrhein-Westfalen, Köln: Polizisten sichern die DITIB-Moschee in Köln. Im Fall der mutmaßlich versuchten Brandstiftung an der Kölner Zentralmoschee sollen private Sicherheitsmitarbeiter erst nach mehreren Stunden die Polizei informiert haben. (dpa)
Folgen

Ein privater Sicherheitsdienst soll nach der mutmaßlich versuchten Brandstiftung an der Kölner DITIB-Moschee erst mehrere Stunden später die Polizei informiert haben. Das geht aus einem Bericht des NRW-Innenministeriums an den Innenausschuss hervor.

Sicherheitsmitarbeiter hätten demnach einen Benzinkanister und Feuerzeuge gefunden, die Utensilien aber als „nicht gefährlich“ eingestuft. Es habe keine Nähe zu einer Moscheetür oder zu brennbarem Material gegeben, heißt es im Bericht. Gleiches gelte für Beobachtungen zu einem Fahrradfahrer, dessen Identifikation und Einvernahme für die Klärung des Vorfalls von Interesse sein könnte.

Offene Fragen um Benzinkanister, Einwegfeuerzeuge und einen Radfahrer

Am kommenden Mittwoch will der Ausschuss den Fall in einer Sitzung erörtern. Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld fiel dem Bericht zufolge einem Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes ein Benzinkanister in mehr als zwei Metern Entfernung zu einer Moschee-Hintertür auf. Der Vorfall ereignete sich am 19. November um 5.05 Uhr auf einem Gehweg an der DITIB-Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. In dem Benzinkanister habe sich noch Diesel befunden. Auch sollen fünf Einwegfeuerzeuge „in nicht geklärtem örtlichem Zusammenhang“ auf dem Weg gelegen haben.

Der Sicherheitsdienst habe sich daraufhin Material aus der Videoüberwachung angeschaut. Auf diesem sei dann ein Radfahrer zu erkennen gewesen, der um 3.59 Uhr etwa auf Höhe des Fundorts des Kanisters „eine seitliche Bewegung“ vollführt habe. Ob es sich dabei – wie von den Sicherheitsmitarbeitern vermutet – um ein versehentliches Fallenlassen oder ein bewusstes Ablegen des Kanisters gehandelt habe, könne noch nicht abschließend beurteilt werden, so der Bericht.

Polizei erst von der nächsten Schicht verständigt

Es wäre auch eine denkbare Erklärung, dass der Radfahrer dem möglicherweise zuvor schon abgelegten Benzinkanister nur ausweichen wollte. Die Sicherheitsmitarbeiter informierten den Angaben zufolge zunächst nur die nächste Schicht, die um 5.45 Uhr eintraf. Diese habe dann um 9.18 Uhr die Polizei in Kenntnis gesetzt. Es läuft mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung.

TRT Deutsch