Ramadan: Justizministerin droht muslimischen Eltern mit strafrechtlicher Verfolgung (dpa)
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Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann droht muslimischen Familien mit strafrechtlichen Konsequenzen, sollten sie ihre Kinder im Ramadan zum Fasten motivieren. Das Fasten von Kindern und Jugendlichen stellt aus ihrer Sicht ein Problem dar und könne die Gesundheit der Kinder gefährden. Für Eltern hätte das ein strafrechtliches Nachspiel.

Wie die „Frankfurter Rundschau“ am Dienstag berichtet, hat der SPD-Abgeordnete Turgut Yüksel mit Erstaunen darauf reagiert. So etwas ließe sich nicht mit einer Strafe durchsetzen. Vielmehr müsse an die Eltern appelliert werden, ihren Kindern ein „Kinderfasten“ für einige Stunden zu erlauben. Auf diese Weise könnten sie am Ramadan und an der religiösen Praxis der Erwachsenen teilhaben.

Die Justizministerin verstärke mit solchen Äußerungen nur „Vorurteile“ und den „Rechtspopulismus“, warnt hingegen der Vorsitzende des hessischen Ausländerbeirats, Enis Gülegen.

Entsetzt über den Vorstoß zeigt sich die Linke im Landtag. Die Erziehungstipps von Kühne-Hörmann seien beispiellos. Demnach müssten Kinder an Weihnachten mit der Prügelstrafe rechnen, falls sie allzu viele Süßigkeiten vernaschten, urteilt Linken-Justizpolitiker Ulrich Wilken. Es sei nicht klar, ob es hierbei um antimuslimische Ressentiments oder nur um veraltete Vorstellung von Kindererziehung aus der Kaiserzeit handle.

TRT Deutsch