Ein Zug der Deutschen Bahn (dpa)
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Im Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn rechnet GdL-Chef Claus Weselsky mit einem längeren Streik nach dem 9. August. An diesem Tag soll das Ergebnis einer Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder bekanntgegeben werden. „Die Mitarbeiter sind wütend und frustriert“, begründete Weselsky in der „Bild am Sonntag“ seine Prognose eines klaren Votums für einen Arbeitskampf. Die Deutsche Bahn forderte die GDL dagegen zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Gemessen an der Stimmung in der Belegschaft könnte der Streik gar nicht lange genug dauern“, sagte Weselsky weiter. „Die DB hat bisher kein Interesse an einer gütlichen Lösung und verfolgt stattdessen die altbekannte Taktik Tarnen, Tricksen, Täuschen“, warf er dem Unternehmen vor. Er kritisierte, dass die Deutsche Bahn ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „weder einen Inflationsausgleich noch eine Corona-Prämie zugesteht, während sich die Führungskräfte weiterhin die Taschen füllen“.

Bahn weist Vorwürfe zurück Die Deutsche Bahn wies die Vorwürfe zurück. „Die GDL-Spitze war bisher nicht bereit, über unsere Angebote zu verhandeln. Alles was kam, waren Verweigerung und Streikdrohungen", erklärte eine Unternehmenssprecherin. Sie warf Weselsky vor, bei ihm stünden „Machtinteressen im Vordergrund". Wer dagegen Lösungen wolle, der „kommt an den Verhandlungstisch". Weselsky sicherte allerdings auch eine gewisse Mäßigung zu. „Wir wollen das System weder dauerhaft lahmlegen noch schädigen. Wir sind immer gesprächsbereit", sagte er der „BamS". Die DB-Sprecherin äußerte daran allerdings Zweifel. „Wenn Herr Weselsky es nun wirklich ernst meint mit seiner Gesprächsbereitschaft, dann braucht es auch keine Urabstimmung". gab sie zu bedenken. Sie betonte, eine „starke Schiene“ sei auch im Interesse der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner.

AFP