Über tausend Menschen sind seit 2017 mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung freiwillig nach Syrien zurückgekehrt. Das teilte das Bundesinnenministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage am Sonntag mit. Demnach bezahlte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 2017 insgesamt 199 Rückreisen, 2018 waren es 466 und im vergangenen Jahr 347.
Es sei aber davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl freiwilliger Ausreisen nach Syrien höher sei, weil nicht aus allen Bundesländern Anträge auf Refinanzierung der Reisen durch das Bamf gestellt wurden, erklärte das Bundesinnenministerium.
Wegen der „anhaltend schwierigen Sicherheitslage“ werde die freiwillige Rückkehr nach Syrien derzeit allerdings nicht gefördert, heißt es auf einer Informationsseite der Bundesregierung zu den Programmen. In Syrien herrscht seit 2011 ein blutiger Bürgerkrieg. Seit 2012 schiebt Deutschland keine Menschen mehr in das Land ab.
Seit mehr als vierzig Jahren fördern Bund und Länder die freiwillige Rückkehr in das Herkunftsland finanziell. Dabei gibt es neben Reisekosten und -beihilfen teils auch Finanzspritzen für den Neustart. Es gibt mehrere Programme, die Menschen organisatorisch und finanziell bei der Rückkehr in ihr Herkunftsland unterstützen sollen. Knapp 630.000 Syrer haben seit Beginn des Bürgerkriegs in ihrer Heimat in Deutschland Asyl beantragt. Die allermeisten erhalten Schutz.
14 Juni 2020
dpa
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