Polizisten stehen vor der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt. Die Einrichtung steht wegen eines bestätigten Corona-Positivbefundes für zwei Wochen unter Quarantäne. (dpa)
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Flüchtlinge in Halberstadt sind aufgrund der schlechten Versorgungslage in der Einrichtung der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in den Hungerstreik getreten.

Die Bewohner der unter Quarantäne stehenden Einrichtung beklagten sich laut MDR-Informationen über mangelnde Hygieneartikel, zudem sei die Versorgung „absolut unzureichend“. Sie hätten davor Angst, sich mit Covid-19 anzustecken. Um auf ihre kritische Lage aufmerksam zu machen, gingen sie am Sonntag in den Hungerstreik. Die Situation in der Einrichtung eskalierte - genaue Informationen, wie es zur Eskalation kam, gibt es jedoch nicht.

Eine Einheit von 50 Polizisten habe daraufhin eingegriffen – um die Gemüter zu beruhigen. Ein Video, das nach eigenen Angaben dem Journalisten Arndt Ginzel zugespielt wurde, zeigt aber das Gegenteil. Der Aufnahme zufolge wird eine schwangere Iranerin von einem Sicherheitsmann geschlagen.

Die Reaktionen der Twitter-User auf das Video sind gemischt. Einige wenige Menschen erkundigten sich nach der schwangeren Frau, andere wiederum zeigten sich ohne Empathie. Die Polizei ermittele nun auf beiden Seiten wegen Körperverletzung. Inzwischen hat sich der innenpolitische Sprecher der Grünen zu Wort gemeldet. Auf Twitter hat Sebastian Striegel seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht.

42 der aktuell 840 Bewohner der ZASt in Halberstadt haben sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Alle Bewohner der Ende März wegen eines infizierten Bewohners unter Quarantäne gestellten Einrichtung seien inzwischen getestet worden, sagte Landesgesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in Magdeburg. Die ZASt teilte am Dienstag mit, den 42 positiv Getesteten gehe es gut. Sie seien aufgrund der langen Inkubationszeit aus der Anlaufstelle in andere Einrichtungen verlegt worden.

TRT Deutsch und Agenturen