9. September 2020, Berlin: Tausende Menschen demonstrieren für die sofortige Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Flüchtlingscamp Moria. (TRT Deutsch)
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Nach der Zerstörung des griechischen Flüchtlingslagers Moria durch einen Großbrand haben mehrere Tausend Menschen bei Demonstrationen von der Bundesregierung die Aufnahme der Geflüchteten gefordert. Sie verlangten, Migranten und Geflüchtete auf Lesbos und anderen Inseln der Ägäis in der EU und Deutschland sofort aufzunehmen. In Berlin beteiligten sich am Mittwochabend laut Polizei rund 3000 Menschen an der Demonstration. In Leipzig waren es 1800, in Hamburg mehr als 1200 und in Frankfurt am Main 300 Menschen. Die Demonstranten verlangten die sofortige Evakuierung aller Lager auf den griechischen Inseln. Einzelne EU-Staaten müssten bei der Aufnahme vorangehen, da eine europäische Lösung nicht in Sicht sei, erklärte die Organisation „Seebrücke“. Auch die Internationale Liga für Menschenrechte hatte zu den Kundgebungen unter dem Motto „Wir haben Platz!“ aufgerufen.

9. September 2020: Menschen mit Plakaten demonstrieren in Berlin für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland. (AA)

Plakate mit Aufschriften wie „Moria evakuieren“ und „Shame on you EU“ („Schande über Dich, EU“) sollten auf die dramatische Lage aufmerksam machen. Eine Evakuierung des Lagers sei wegen der dort herrschenden unhaltbaren hygienischen Zustände schon vor dem Feuer nötig gewesen, sagten Redner.
Bei offensichtlich gelegten Bränden in der Nacht zum Mittwoch war das Camp fast vollständig zerstört worden. Dort waren statt der vorgesehenen 3000 Migranten mehr als 12.000 Menschen untergebracht.

dpa