Rheinland-Pfalz, Ingelheim/Rhein: Männer sind auf dem Weg zu einer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. (dpa)
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Die Behörden haben im vergangenen Jahr einem Medienbericht vom Freitag zufolge mehr als 1700 Straftaten gegen Flüchtlinge und Asylbewerberunterkünfte registriert. Es seien 1620 Übergriffe auf Geflüchtete verzeichnet worden, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion.
229 Menschen seien bei den Attacken verletzt worden. 128 weitere Übergriffe richteten sich demnach gegen Flüchtlingsunterkünfte – 118 davon seien laut Bundesregierung auf das Konto von Rechtsextremisten gegangen.
Damit ging die Zahl der registrierten Fälle gegenüber dem Vorjahr nur leicht zurück. 2018 hatten die Behörden 1775 Übergriffe gegen Geflüchtete außerhalb von Unterkünften verzeichnet, hinzu kamen 173 Straftaten, die auf Unterkünfte abzielten. Die Statistik enthält auch Beleidigungen und Sachbeschädigungen, ebenso Gewalttaten.
Bei 260 Angriffen auf Asylbewerber hätten die Täter laut Bundesinnenministerium Sprengsätze benutzt, Brände gelegt oder andere Waffen verwendet, die zu teils gefährlichen Körperverletzungen geführt hätten, hieß es in dem Bericht.
„Die tödliche Gefahr durch Rechtsextremismus und Rassismus hat sich vor erst einem Monat in Hanau erneut gezeigt“, sagte die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen. „Sie gehört leider zum Alltag zahlreicher Menschen in diesem Land.“
In Hanau hatte ein Deutscher im Februar bei einem rassistisch motivierten Terroranschlag neun Menschen mit Migrationsgeschichte getötet.

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dpa