Symbolbild. Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife (dpa)
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Nach der Ausstrahlung der jüngsten Folge der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ sind bei der Polizei neue Hinweise zu einem Brandanschlag auf ein von Türkischstämmigen bewohntes Haus am 17. November 1990 eingegangen. „Die werden jetzt von den zuständigen Beamten in Neu-Ulm geprüft“, zitierte die Allgäuer Zeitung am Donnerstag den Polizeisprecher Dominic Geißler.

Brandermittler stellten Verwendung von Brandbeschleuniger fest

Hintergrund der Ausstrahlung ist ein bis heute nicht aufgeklärter mutmaßlicher Mordanschlag vor mehr als 30 Jahren, der mit hoher Wahrscheinlichkeit rassistisch motiviert war. In der Nacht zum 17. November 1990, einem Samstag, kam es in Kempten kurz vor drei Uhr zu einem Brand in einem von türkischstämmigen Familien bewohnten Haus. Mehrere Bewohner konnten sich durch einen Sprung aus dem Fenster vor den Flammen retten, doch für den fünfjährigen Ercan kam jede Hilfe zu spät. Da nach den Erkenntnissen der Tatortermittler ein Brandbeschleuniger eingesetzt wurde, kann von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgegangen werden. Die Täter konnten bislang jedoch nicht identifiziert werden. Auch ein zwei Wochen nach dem Anschlag bei der regionalen Tageszeitung eingegangenes Bekennerschreiben, unterzeichnet mit „Anti-Kanaken-Front Kempten“ sowie einem Hakenkreuz, führte bislang zu keinen Ergebnissen bei der Tätersuche.

Zuschauer bieten Erhöhung der Belohnung an

Der Fall wurde nun am Mittwoch in der Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ neu aufgerollt. „Der mutmaßliche Brandanschlag hat viele Zuschauer sehr berührt“, erklärte der frühere LKA-Ermittler Alfred Hettmer am Ende der Sendung. Laut dem Bayerischen Rundfunk boten viele Zuschauer nach der Sendung an, die auf Hinweise ausgesetzte Belohnung auf insgesamt etwa 20.000 Euro zu erhöhen. Es seien zudem „diverse Hinweise“ bei der Polizei eingegangen, die nun überprüft würden, so Polizeisprecher Geißler.

TRT Deutsch