Auto des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla in Brand gesetzt. (Bildquelle: Twitter)
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Das Auto des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla ist in der Nacht zu Montag ausgebrannt, die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Chrupalla teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit, der Wagen habe auf dem abgeschlossenen Grundstück seines Hauses gestanden. Er wohnt im nordostsächsischen Gablenz (Landkreis Görlitz).

Nach Angaben der Polizei konnte die Feuerwehr eine Ausbreitung der Flammen verhindern, das Auto aber nicht mehr retten. Die Polizei, die seinen Namen nicht nannte, berichtete weiter, der Fahrzeughalter habe nach eigenen Löschversuchen über Atembeschwerden geklagt und sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. „Ich habe noch Atembeschwerden“, sagte Chrupalla am Vormittag. Er habe sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen.

Es werde wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt, teilte die Polizei mit. Der polizeiliche Staatsschutz prüfe einen politischen Hintergrund. Der „Bild“-Zeitung sagte Chrupalla: „Bei aller Schärfe in der politischen Auseinandersetzung, aber das ist ein direkter Angriff auf meine Familie. Das überschreitet alle nur denkbaren Grenzen. Diese Eskalation muss aufhören.“

Der Co-Vorsitzende der rechtspopulistischen AfD, Jörg Meuthen, erklärte: „Erneut zeigt sich, wohin die unverantwortliche Stimmungsmache der anderen Parteien führt.“ Politiker und Journalisten sollten sich in ihrer Kritik an der AfD mäßigen, „denn Extremisten verstehen diese als Aufforderungen zu schlimmsten Straftaten“.

Chrupalla hatte vor seinem Einzug in den Bundestag als Malermeister gearbeitet. Er wohnt bis heute in der Region, in der er aufgewachsen ist. Im vergangenen Dezember war er zum Nachfolger von Alexander Gauland an die Spitze der Partei gewählt worden. Seine Kandidatur war damals unter anderem vom Thüringer AfD-Fraktionschef und Gründer des rechtsnationalen „Flügels“, Björn Höcke, unterstützt worden. Chrupalla selbst verzichtet meist auf krasse Rhetorik.

Er setzte sich bei der Wahl zum Parteichef gegen den Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio durch, der im Bundestag mit Sätzen wie „Islamismus ist nur angewandter Islam“ bei anderen Parteien regelmäßig für Empörung sorgt, bei vielen AfD-Mitgliedern damit aber gut ankommt.

dpa