27.07.2015, Niedersachsen, Osnabrück: Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. (dpa)
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Die Zahl linksextrem motivierter Gewalttaten ist im vergangenen Jahr gestiegen. Im Jahr davor war sie zurückgegangen, nach dem Anstieg erreichte sie nun wieder das Niveau von 2018. Wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage aus der FDP-Fraktion hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 1359 linke Gewaltdelikte registriert. Das waren knapp 30 Prozent mehr als 2019 (1052). Im Jahr 2018 wurden 1340 linke Gewaltdelikte gezählt. Ein weiteres Jahr zuvor waren es noch 1967. Über die Regierungsantwort berichtete zuerst die „Welt am Sonntag“ („WamS“).
Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr 9973 linksmotivierte Straftaten festgestellt. Das sind etwas mehr als in früheren Jahren (2019: 9849, 2017: 9752), aber deutlich mehr als 2018 (7961), als es einen starken Rückgang gegeben hatte. Die Zahlen für das vergangene Jahr sind noch vorläufig und können sich nach Angaben des Ministeriums durch Nachmeldungen und Änderungen teils noch erheblich verschieben.
Die FDP-Innenpolitikerin Linda Teuteberg, die die Anfrage gestellt hatte, sagte der „WamS“: „Neben der dynamischen Entwicklung bei Rechtsextremismus und Islamismus beunruhigt auch die Tendenz im Linksextremismus zu immer mehr Gewalttaten. Es gibt keine ethische Überlegenheit irgendeiner Variante des gewaltbereiten Extremismus und jede Verharmlosung kriminellen Handelns als Aktivismus verbietet sich.“

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dpa