Manuela Schwesig (SPD, r), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, spricht beim Besuch eines Impfzentrums mit Bürgern, die mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen Covid-19 geimpft wurden. (dpa)
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Die Zahl der ans Robert Koch-Institut gemeldeten Corona-Todesfälle hat einen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter 1244 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen von Donnerstagmorgen hervorgeht. Zudem wurden 25 164 Neuinfektionen gemeldet.

Der bisherige Höchststand bei den Toten von 1188 war am 8. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Grundsätzlich ist die Interpretation der Daten momentan noch etwas schwierig, weil um den Jahreswechsel herum Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstagmorgen bei 151,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 310,4 und Sachsen mit 292,4. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 84,0.

In den vergangenen Tagen sei die Zahl der registrierten Neuinfektionen wieder angestiegen, hieß es im RKI-Lagebericht vom Mittwochabend. Ob sich dieser Trend, über die erwarteten Nachtestungen und Nachmeldungen hinaus, weiter fortsetze, werde sich erst im Laufe der nächsten Tage zeigen.

Kritik an Bundesregierung: Brauchen jetzt mehr Impfstoff

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat von der Bundesregierung eine zügigere Impfstoffbeschaffung gefordert. „Es reicht nicht, erst in ein paar Monaten unzählige Impfdosen vor die Tür zu stellen“, sagte Schwesig am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Bundesländer brauchten jetzt mehr Impfstoff.

Das Versprechen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass man voraussichtlich bis Sommer allen Bürgern ein Impf-Angebot machen könne, sehe sie vor diesem Hintergrund kritisch. „Wir haben bislang keine verlässlichen Informationen, ob genug Impfstoff da ist, um das zu schaffen“, sagte Schwesig.

In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin würden etwa 600 Dosen pro Tag gebraucht, um innerhalb der kommenden fünf Monaten die Hälfte der Bevölkerung zu impfen. Aktuell kämen aber nur 600 Impfdosen pro Woche an.

dpa