01.04.2022, Ukraine, Saporischschja: Aus Mariupol und nahe gelegenen Städten geflüchtete Menschen kommen in Saporischschja an. (dpa)
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Russland wird auf Initiative der Türkei ab Montag neue humanitäre Korridore für die Evakuierung von Zivilisten aus der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol öffnen. Das gab der Leiter des Nationalen Verteidigungskontrollzentrums Russlands, Michail Mizinzew, tags zuvor bekannt.

Russland wirft nationalistischen Bataillonen „Geiselnahme“ von Bürgern vor

„In Übereinstimmung mit dem Ersuchen des Präsidenten der Republik Türkei an den Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, wurde die Entscheidung getroffen, die Evakuierung ausländischer Bürger, die von den verbliebenen Kämpfern der nationalistischen Bataillone in bestimmten Gebieten von Mariupol als Geiseln gehalten werden, in vollem Umfang zu unterstützen“, sagte Mizinzew.

Zudem erklärte Mizinzew: „Wir zählen auf die Unterstützung unserer türkischen Kollegen, um sicherzustellen, dass die ukrainischen Behörden ihre Verpflichtungen zur Gewährleistung eines Waffenstillstands während der Operation zur Schaffung eines humanitären Korridors und zur Evakuierung der Bürger in Richtung Mariupol in vollem Umfang erfüllen.“

Ukraine öffnet sieben Korridore

Der russische Oberstleutnant sagte, Russland öffne jeden Tag ab zehn Uhr Moskauer Zeit humanitäre Korridore in Richtung Charkiw und Mariupol. Die ukrainische Seite habe wiederum sieben Korridore in Richtung Saporischschja und Donezk geöffnet, aber keiner dieser Korridore befinde sich auf russischer Seite. Darüber hinaus begrüße Russland alle positiven humanitären Initiativen ausländischer Staaten und internationaler Organisationen und reagiere schnell, sagte Mizinzew.

Die russische Invasion in der Ukraine, die am 24. Februar begann, hat international für Empörung gesorgt. Unter anderem haben die Europäische Union, die Vereinigten Staaten und Großbritannien harte Sanktionen gegen Moskau verhängt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind in der Ukraine mindestens 1417 Zivilisten getötet und 2038 verletzt worden, wobei die tatsächliche Zahl weitaus höher liegen dürfte.

Mehr als 4,1 Millionen Ukrainer sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks in andere Länder geflohen, Millionen weitere wurden innerhalb des Landes vertrieben.

TRT Deutsch