Lesbos, Griechenland (Archivbild) (AFP)
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Auf der griechischen Insel Lesbos sind nach Augenzeugenberichten Rechtsradikale aus Deutschland eingetroffen. Diese wollten, wie sie sagen, an der Seite der Griechen zur Sicherung der EU-Grenzen gegen illegal einreisende Migranten wirken, berichtete dpa am Freitag.

Einige von ihnen - alles Deutsche - seien von Reportern des lokalen griechischen Nachrichtenportals „sto nisi“ gesichtet und fotografiert worden. Ein mutmaßlich links eingestellter Mann habe in der Einkaufsmeile der Inselhauptstadt einen der Deutschen angegriffen und am Kopf verletzt, berichtete das Portal und veröffentlichte Fotos.

Danach sollen die Rechtsextremisten Parolen gerufen haben. „Wir werden euch genau das antun, was wir euch in Kalavrita angetan haben“ sollen sie laut dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) gerufen haben.

In Kalavrita fand im zweiten Weltkrieg ein Massaker an Zivilisten statt. Am 13. Dezember ermordeten deutsche Soldaten alle minderjährigen Jungen und alle Männer des griechischen Ortes.

Andere griechische Medien berichteten, auch französische Rechtsradikale seien in Griechenland eingetroffen. Die Polizei von Lesbos wollte zunächst nichts dazu sagen. Der Grünen-Politiker im Europaparlament, Erik Marquardt, meldete auf Twitter: „Es sind wohl 40 internationale Nazis hier auf Lesbos angekommen. Darunter vorbestrafte Gewalttäter.“


Die Thüringer Landtagsabgeordnete und Rechtsextremismus-Expertin, Katharina König-Preuss, rief bereits am Mittwoch laut Nachrichtenportal „t-online“ Behörden dazu auf, die Ausreise von Neonazis nach Griechenland zu verhindern.

TRT Deutsch und Agenturen