Symbolbild: Französische Fahne (DepoPhotos)
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Die Stadträtin Rachida Kabbouri soll bei der ersten Runde der französischen Regionalwahlen am Sonntag aufgrund ihres Kopftuchs verbal angegriffen worden sein. Nachdem auch Beschwerden wegen ihrer Kleidung bei der Präfektur eingegangen waren, wurde sie von ihrem Posten entbunden, wie sie am Montag im Interview mit „Le Parisien“ mitteilte.

Die muslimische Stadträtin der Partei Europe Écologie – Les Verts (EELV) aus Vitry-sur-Seine im Département Val-de-Marne war zunächst zur Vorsitzenden eines Wahllokals bestimmt worden. Wegen ihres Kopftuchs seien jedoch Beschwerden bei der Präfektur eingereicht werden – woraufhin sie laut eigenen Angaben prompt ihre Position aufgeben musste. Demnach durfte sie fortan lediglich als Wahlhelferin weiterarbeiten.

Neben ihrer Entbindung von der Position der Vorsitzenden sei sie auch aufgrund ihres Kopftuchs beleidigt worden, erklärt Kabbouri. Sie habe „Ausgrenzung und Ungerechtigkeit bis zu den Tränen“ gespürt. Die Präfektur begründete ihre Entscheidung damit, dass Vorsitzende von Wahllokalen laut den französischen Wahlgesetzen neutral auftreten müssen. Ihr Kopftuch habe gegen diesen Grundsatz verstoßen.

Die Präfektur habe laut Kabbouri den Bürgermeister von Vitry-sur-Seine, Pierre Bell-Lloch, gezwungen, sie abzusetzen. Dieser habe sich hierfür bei der Muslimin entschuldigt.

TRT Deutsch