Der französische Premierminister Jean Castex. (dpa)
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Angesichts steigender Corona-Zahlen hat Frankreichs Premierminister Jean Castex besonders schwer getroffene Regionen aufgefordert, bis Montag neue Maßnahmen im Kampf gegen das Virus vorzulegen. Dazu zählen die Städte Marseille und Bordeaux sowie das Überseegebiet Guadeloupe, wie Castex am Freitagabend nach einer Sitzung des Verteidigungsrats in Paris sagte. Zugleich mahnte er, Abstandsregeln einzuhalten. „Das Virus zirkuliert mehr und mehr in Frankreich. Das Morgen hängt von Ihnen ab, von uns.“

Am Freitag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Paris 9406 Neuinfektionsfälle gezählt. Am Vortag waren es noch 9843. Insgesamt starben demnach mindestens 30.893 Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hatten.

Viele Franzosen hatten die Verhängung strengerer Regeln erwartet – etwa regionale Ausgangsbeschränkungen oder Schließungen von Restaurants. Stattdessen appellierte Castex nun vorrangig an das Verantwortungsbewusstsein seiner Landsleute.

Castex kündigte an, dass die Quarantänezeit für Corona-Kontaktpersonen von 14 auf 7 Tage verkürzt wird. Außerdem gelten nun insgesamt 42 Départements als Risikogebiete. Zuvor waren es knapp 30. Das heißt, dass die Behörden vor Ort die Möglichkeit haben, Maßnahmen zu ergreifen, die das öffentliche Leben einschränken. Zu diesen sogenannten roten Zonen zählen etwa der Großraum Paris und weite Teile der Mittelmeerküste.

Spanien meldet mehr als 12.000 Corona-Infizierte

In Spanien ist die Zahl der Corona-Infektionsfälle binnen 24 Stunden auf mehr als 12.000 gestiegen. Dies sei der höchste gemeldete Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mit. Spanien ist seit dieser Woche das erste EU-Land, in dem die Infektionszahlen auf mehr als eine halbe Million anwuchsen.

Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Spanien insgesamt 566.326 Infektionen nachgewiesen – 12.183 mehr als am Vortag. Fast 30.000 Infizierte sind mittlerweile gestorben.

Spanien ist mit seinen rund 47 Millionen Einwohnern eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen wieder stark angestiegen. Das Auswärtige Amt warnt deshalb vor „nicht notwendigen, touristischen“ Reisen nach Spanien.

TRT Deutsch und Agenturen