Frühere dänische Ausländerministerin  Inger Støjberg (dpa)
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Eine Mehrheit im dänischen Parlament hat am Dienstag dafür gestimmt, die frühere dänische Ausländerministerin Inger Støjberg wegen Amtsvergehens vor ein Sondergericht zu stellen. Ihr wird vorgeworfen, während ihrer Zeit als Ausländer- und Integrationsministerin widerrechtlich angeordnet zu haben, dass ein asylsuchendes Paar aus Syrien voneinander getrennt wurde, weil die Frau minderjährig war. Støjbergs Ministerium hatte im Februar 2016 in einer Mitteilung erklärt, dass alle Asylpaare ausnahmslos getrennt untergebracht würden, wenn einer der Partner minderjährig sei. 23 Paare waren davon betroffen, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Dabei soll es sich um eine illegale Anweisung gehandelt haben. Støjberg sagte bei einer Debatte im dänischen Parlament am Dienstag, sie bereue ihre Handlung nicht. „Ich habe getan, was für mich das einzig Richtige war, was ich politisch und menschlich tun konnte.“ Selbst Mitglieder ihrer eigenen Partei Venstre stimmten für das sogenannte Reichsgerichtsverfahren. Die Instanz befasst sich mit Vorwürfen gegen Minister wegen unerlaubter Amtsausübung und wurde zuletzt vor 25 Jahren angerufen.

dpa