17. November 2021: Die Journalistin Ingeborg Beugel (AA)
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Aufgrund von Anfeindungen und Drohungen, die auf eine kritische Frage an Premierminister Kyriakos Mitsotakis folgten, will die niederländische Journalistin Ingeborg Beugel Griechenland verlassen. Wie die „NL Times“ am Mittwoch schrieb, fühle sie sich derzeit von griechischen Behörden nicht ausreichend geschützt. Diese hätten keine Anstalten gemacht, Schutzvorkehrungen für sie zu verstärken.

Hintergrund der feindseligen Stimmung im Land gegen die Journalistin ist ein mittlerer Eklat, zu dem es am vergangenen Dienstag gekommen war. „Wann werden Sie endlich aufhören zu lügen - über Pushbacks und darüber, was mit Flüchtlingen in Griechenland geschieht?“, konfrontierte Beugel an jenem Tag den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis bei einer Pressekonferenz. „Das ist narzisstischer Missbrauch“, warf sie ihm zudem vor.

Wie die „NL Times“ berichtete, will die Journalistin auf Anraten des Außenministeriums und der Botschaft das Land nun so schnell wie möglich verlassen. Die Chefredakteurin von „De Groene Amsterdammer“, Xandra Schutte, bezeichnete indes die öffentlichen Reaktionen auf die Frage ihrer Korrespondentin als „schockierend“. Dabei machte sie nicht nur die sozialen Medien, sondern auch regierungsnahe Medien für eine „Hetzkampagne“ gegen Beugel verantwortlich.

„Wenn sie auf die Straße geht, ist sie nicht mehr in Sicherheit. Es wurde bereits ein Stein auf sie geworfen“, erinnerte Schutte. Die Sicherheit der Journalistin habe nun oberste Priorität.

TRT Deutsch