Studie „use the news“ erforscht neue Formate für Nachrichten (dpa)
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Sie sind immer und überall abrufbar: Nachrichten im digitalen Zeitalter. Doch wie genau informieren sich die Menschen in Deutschland, und was bleibt am Ende von den vielen Informationen hängen? Das will die Deutsche Presse-Agentur (dpa) gemeinsam mit Partnern aus Medien, Wissenschaft, öffentlichen Institutionen und Zivilgesellschaft in einem langfristig angelegten Projekt erforschen. Im Fokus sind dabei besonders Menschen unter 30. Die Grundlage soll die bundesweite Studie „use the news - Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz im digitalen Zeitalter“ schaffen, erstellt durch das Hamburger Leibniz-Institut für Medienforschung / Hans-Bredow-Institut. Sie startet in diesen Tagen, wie die dpa und ihre Partner am Mittwoch beim Hamburger Mediendialog bekanntgaben. Eine Besonderheit sei die Verknüpfung der Studie mit einem Medienlabor. Die an dem Projekt beteiligten Verlage und Sender wollen dort die Daten und Erkenntnisse der Leibniz-Wissenschaftler nutzen, um ihre Angebote besser auf junge Nutzer zuzuschneiden und neue Konzepte zu entwickeln, wie die dpa weiter mitteilte. Ziel des Projekts sei es auch, die Bedeutung journalistischer Nachrichten vor allem jüngeren Menschen bewusst zu machen. Deshalb solle das Projekt auch Impulse für die Vermittlung von Informationskompetenz in den Schulen geben.

Nachrichten sind wichtiges Element für Demokratie

Nachrichtenkompetenz sei unverzichtbar für eine lebendige Demokratie, sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD). „Mit der Studie erhoffen wir uns wichtige Hinweise, wie wir den hohen Wert des Kulturguts Nachricht auch im digitalen Zeitalter erhalten können.“ Peter Kropsch, Vorsitzender der dpa-Geschäftsführung, sagte: „Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten der Corona-Pandemie haben die Nachrichtenmedien bewiesen, wie wichtig ihre Rolle in der Darstellung und Einordnung komplexer Sachverhalte ist.“ Umso bedeutender sei es für die Medien, Veränderungen in der Nachrichtennutzung zu erkennen und mit den richtigen Informationsangeboten zu reagieren. SWR-Intendant Kai Gniffke betonte die Bedeutung von neuen Formaten: „Wenn wir unser junges Publikum auch morgen noch mit Informationen versorgen wollen, werden wir die journalistische Aufbereitung von Nachrichten verändern müssen.“ Im Lab könne ein gemischtes Team aus Verlagen und Sendern mit neuen Konzepten experimentieren. In einem weiteren Schritt wollen die Beteiligten neue digitale Konzepte für die frühe Vermittlung von Nachrichten-Grundwissen in Schulen entwickeln. Nach Einschätzung von BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff hat sich „die Zusammenarbeit von Zeitungsverlagen und Schulen vor Ort bewährt“. Partner des Projekts sind die Hamburger Behörde für Kultur und Medien, der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), der Südwestrundfunk (SWR), der Norddeutsche Rundfunk (NDR), ARD-aktuell, die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), die Zeit-Stiftung, der „Spiegel“, VRM, NOZ Medien und die Funke Mediengruppe mit dem „Hamburger Abendblatt“.

dpa