Die US-Luftwaffe hat die Kleidungsvorschriften aktualisiert. (Bildquelle: US Air Force) (undefined)
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Die US-Luftwaffe passt sich nunmehr auch in Kleidungsfragen künftig ihren Soldaten stärker an: Sikhs und Muslimen ist es nun erlaubt, während des Dienstes religiöse Kopfbedeckungen zu tragen. Dazu zählen Turbane oder Kopftücher. Das berichtete die Zeitung der US-Luftwaffe „Air Force Times“ am Mittwoch.

Neuregelung soll religiöse Kleidungsstücke regulieren

Die Neuregelung sieht vor, dass Mitglieder der US-Luftwaffe mit Berufung auf religiöse Zugehörigkeit einen Antrag stellen können. Dies gilt auch für Bärte und ungeschorene Haare – vorausgesetzt, das Erscheinungsbild sieht „gepflegt und ordentlich“ aus.

Der gestellte Antrag muss demnach innerhalb von 30 Tagen von den zuständigen Behörden bearbeitet werden – im Falle eines Auslandsdienstes spätestens in 60 Tagen. Zuvor behandelte die US-Luftwaffe jegliche Anträge auf religiöse Kopfbedeckung als Einzelfälle, zudem war die Länge der Bearbeitungsdauer nicht absehbar.

Mit der Neuregelung wird das Tragen einer religiösen Kopfbedeckung in der US-Luftwaffe standardisiert. Das Kopftuch unterliegt dabei bestimmten Farb- und Materialanforderungen. Es soll laut Vorschrift farblich den Pilotenuniform ähneln. Außerdem muss es frei von Mustern oder Markierungen sein. Ähnliches gilt für Turbane, die von Sikhs getragen werden.

Schritt Richtung Inklusion

Viele Organisationen, die sich für die Rechte von religiösen Minderheiten einsetzen, begrüßen die Neuordnung und erachten sie als einen wichtigen Schritt Richtung Inklusion.

Bislang hatten nur einige wenige Sikhs und Muslime die Erlaubnis erhalten, während ihres Dienstes bei der US-Air Force eine religiöse Kopfbedeckung zu tragen.

Am Mittwoch hatte die Organisation „Sikh Coalition“ bekanntgegeben, dass der Pilot Gurchetan Singh, der erste Sikh-Amerikaner ist, der solch eine Erlaubnis erhält.

Der US-Pilot Harpreetinder Singh Bajwa war der erste seines Ranges, dem der Dienst mit Sikh-Turban und Bart im Juli letzten Jahres gestattet wurde. Ein Prozess, der laut CNN fast sechs Monate dauerte.

Im Jahr 2018 war der Ex-US-Offizierin Maysaa Ouza erlaubt worden, das muslimische Kopftuch zu tragen.

TRT Deutsch und Agenturen