30.01.2019, Sachsen, Dresden: Zsolt Balla, Landesrabbiner in Sachsen, steht am Rande einer Pressekonferenz in der Synagoge. (dpa)
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Antisemitismus oder Rechtsextremismus werden aus Sicht des designierten ersten Militärrabbiners der Bundeswehr, Zsolt Balla, nie komplett verschwinden. „Ich denke, dass Antisemitismus und jede Art von Hass gegen Minderheiten eine Sache sind, die wir niemals für immer von unserer Gesellschaft eliminieren können“, sagte Balla vor seiner Amtseinführung am Montag im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2).

Zugleich betonte er, man könne diese Tendenzen „mit guter Arbeit, mit Gespräch und Austausch“ hoffentlich „mindestens isolieren“. Balla mahnt: „Wir müssen das immer jedes Jahr und jeden Tag evaluieren: Machen wir genug für eine bessere Gesellschaft in Deutschland?“
Der sächsische Landesrabbiner soll am Montag in der Leipziger Synagoge in sein neues Amt als Militärseelsorger eingeführt werden. Weitere Militärrabbiner sollen nach und nach folgen. Damit gibt es nach Angaben des Zentralrats der Juden zum ersten Mal seit 100 Jahren wieder eine jüdische Militärseelsorge in Deutschland.
Der 42-Jährige sagte, er hoffe, dass er durch sein neues Amt nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die deutsche Bevölkerung erreichen könne, sagte Balla. Das Amt sei eine historische Verantwortung. „Ich denke, es ist keine falsche Hoffnung zu sagen, dass hoffentlich eines Tages die Bundeswehr genauso selbstverständlich wie die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, wie die Streitkräfte von Holland, Frankreich und England jüdische Soldaten haben. Das ist unser Ziel.“ Mehr dazu: Bundeswehr: AKK hält rechte Gesinnungen im KSK auch künftig für möglich

dpa