Türkischer Präsident kritisiert Angriffe auf Tanker im Schwarzen Meer
Präsident Erdoğan hat die Drohnenangriffe auf Schiffe vor der türkischen Schwarzmeerküste als „besorgniserregende Eskalation“ bezeichnet. Die Ukraine reklamierte die Angriffe indes für sich.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat zwei von ukrainischen Sicherheitskreisen reklamierte Drohnenangriffe vor der türkischen Schwarzmeerküste scharf kritisiert. Erdoğan sprach nach den Explosionen an Bord der Tanker „Virat“ und „Kairos“ am Montag von einer „besorgniserregenden Eskalation“ und fügte an: „Wir können diese Angriffe, die die Sicherheit der Schifffahrt, die Umwelt und Leben in unserer Ausschließlichen Wirtschaftszone bedrohen, unter keinen Umständen akzeptieren.“
Der „Konflikt zwischen Russland und der Ukraine“ habe „offensichtlich ein derartiges Ausmaß erreicht, dass er die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer bedroht“, fügte Erdoğan an. Türkiye werde die „nötigen Warnungen an die betroffenen Parteien“ aussprechen.
Auf den unter der Flagge Gambias fahrenden Schiffen „Virat“ und „Kairos“ war am Freitag im Schwarzen Meer vor der türkischen Küste Feuer ausgebrochen, insgesamt 45 Besatzungsmitglieder wurden nach türkischen Behördenangaben in Sicherheit gebracht. Am Samstag wurde die „Virat“ erneut getroffen.
Ein Vertreter des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts SBU reklamierte den Angriff für sich und erklärte der Nachrichtenagentur AFP, „modernisierte Marinedrohnen“ hätten die Schiffe ins Visier genommen. Beide Schiffe waren nach ukrainischer Einschätzung Teil der sogenannten russischen Schattenflotte. Diese exportiert unter Umgehung internationaler Sanktionen russisches Erdöl.
Die „Kairos“ war nach türkischen Angaben leer und auf dem Weg zum russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk. Der ukrainische Geheimdienstvertreter erklärte, die „Virat“ sei ebenfalls leer auf dem Weg nach Noworossijsk gewesen. Demnach sollten beide Schiffe dort mit Mineralölprodukten befüllt werden.