Zahl syrischer Zuwanderer sinkt seit Assad-Sturz

Die Diskussionen über Rückführungen von syrischen Geflüchteten haben nach dem Sturz des Assad-Regimes neuen Auftrieb bekommen. Aktuelle Zahlen belegen nun: Immer weniger Syrer kommen nach Deutschland, während mehr in ihre Heimat zurückkehren.

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Zahl syrischer Zuwanderer sinkt seit Assad-Sturz/ Foto: Andere / TRT Deutsch

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad ist die Zuwanderung aus Syrien nach Deutschland deutlich zurückgegangen. Wie aus am Freitag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, sank die Zahl der syrischen Neuankömmlinge in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte.

Demnach reisten zwischen Januar und September rund 40.000 syrische Staatsangehörige nach Deutschland ein – im selben Zeitraum 2024 waren es noch 74.600, was einem Rückgang von 46,5 Prozent entspricht.

Gleichzeitig verließen mehr Syrer das Land: 21.800 Personen kehrten in diesem Zeitraum nach Syrien zurück. Das entspricht einem Anstieg um 35,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (16.100).

Ende 2024 lebten laut amtlicher Statistik rund 1,22 Millionen Menschen mit syrischem Migrationshintergrund in Deutschland. Etwa ein Viertel von ihnen besaß inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft, meist durch Einbürgerung.

Von den rund 713.000 syrischen Staatsangehörigen, die infolge des Bürgerkriegs Schutz in Deutschland gesucht hatten, verfügten Ende 2024 etwa 90 Prozent über humanitäre Aufenthaltstitel mit anerkanntem Schutzstatus. Weitere 64.200 warteten noch auf eine Entscheidung, während rund 6.600 Anträge abgelehnt worden waren.

Seit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 wird in Deutschland erneut über den künftigen Status syrischer Geflüchteter und mögliche Rückführungen diskutiert. Die Debatte wird auch von der rechtspopulistischen AfD befeuert, die in den vergangenen Monaten an Zustimmung gewonnen hat.

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte zu Wochenbeginn erklärt, syrische Flüchtlinge müssten jetzt nach Ende des Bürgerkriegs in ihre Heimat zurückkehren und sich am Wiederaufbau in ihrem Heimatland beteiligen. Viele Syrer in Deutschland würden dies voraussichtlich freiwillig tun, Berlin wolle diesen Prozess unterstützen und zugleich den Wiederaufbau Syriens fördern.

Auf Fragen zu Abschiebungen von Straftätern und Personen ohne Aufenthaltsrecht sagte Merz, die Bundesregierung werde konsequent vorgehen: „Der Bürgerkrieg in Syrien ist vorbei. Es gibt keine Asylgründe mehr in Deutschland, daher können Rückführungen beginnen“, so Merz.