Deutscher Verteidigungsbeamter schlägt Kauf türkischer Drohnen vor
Angesichts wachsender Sicherheitsrisiken rückt eine mögliche Verteidigungskooperation zwischen Deutschland und Türkiye in den Fokus. Aus dem Verteidigungsapparat kommt der Vorschlag, türkische Drohnen in die deutsche Beschaffung einzubeziehen.
Ein ranghoher deutscher Verteidigungsbeamter hat den Kauf türkischer Drohnen ins Gespräch gebracht, um Deutschlands militärische Fähigkeiten zu stärken. Benedikt Meng von der Bundeswehr-Beschaffungsbehörde (BAAINBw) erklärte am Donnerstag gegenüber dem türkischen Ableger der Deutschen Welle, dies sei angesichts des Ukraine-Kriegs und der angespannten Beziehungen zu China notwendig.
„Trotz politischer Differenzen sprechen wir bei der Türkei von einem militärisch starken und fähigen NATO-Partner“, sagte der Beamte. Eine Zusammenarbeit könne beiden Seiten nutzen. Deutschland habe „nicht den Luxus vieler Optionen“, weshalb pragmatische Verteidigungskooperation Vorrang vor politischen Meinungsverschiedenheiten haben müsse.
Türkiye hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit führenden Drohnenhersteller entwickelt. Besonders das Modell Bayraktar TB2-Drohne des Unternehmens Baykar wurde in Konflikten von der Ukraine bis Libyen eingesetzt und gilt als Symbol für die technologische Unabhängigkeit Ankaras. Auch modernere Systeme wie die sogenannten Akıncı und Aksüngür sind inzwischen im Einsatz und werden zunehmend exportiert – sowohl an NATO-Partner als auch an Drittstaaten.
Deutsche Verteidigungsexperten sehen das Interesse an türkischen Drohnen als Teil eines größeren europäischen Trends. Angesichts steigender Sicherheitsrisiken suchten viele Länder nach kosteneffizienten und kampferprobten Systemen, die schnell verfügbar seien und die eigene Verteidigungsfähigkeit stärken könnten.