Israelische Polizei tötet drei Palästinenser im Westjordanland
Israelische Besatzungstruppen setzen ihre Angriffe auf palästinensische Widerstandsgruppen im besetzten Westjordanland fort. Nun wollen die Besatzer weitere Kämpfer getötet haben.
Die israelische Polizei hat im besetzten Westjordanland drei Palästinenser getötet, denen sie Mitgliedschaft in einer Widerstandsorganisation vorwirft. Die Palästinenser seien bei einer Razzia der Polizei und der Armee im Dorf Kfar Kud westlich von Dschenin getötet worden, hieß es in einer Erklärung der Polizei am Dienstag.
Die sogenannten Jamam-Streitkräfte, eine Elite-Einheit der israelischen Polizei, hätten die Tötungen durchgeführt, hieß es weiter. „Die Mitglieder der Zelle“ seien beim Verlassen eines Unterschlupfs entdeckt worden. Die Scharfschützen der Einheit hätten daraufhin das Feuer eröffnet und die drei Palästinenser „eliminiert“. Später habe die Armee aus der Luft angegriffen, um das Versteck zu zerstören, erklärte die Polizei weiter.
Zwei der Palästinenser wurden bei dem Angriff der Polizei getötet und ein weiterer verletzt. Der Verletzte wurde den Angaben zufolge dann später bei dem Luftangriff getötet.
Verteidigungsminister Israel Katz behauptete, durch den Einsatz sei „eine ernsthafte Anschlagsgefahr“ vereitelt worden. Die israelische Armee bleibe in Dschenin, Tulkarem und Nur Schams präsent, um Attentate zu verhindern, fügte er hinzu.
Lage im besetzten Westjordanland bleibt angespannt
Im Westjordanland leben rund drei Millionen Palästinenser sowie etwa 700.000 Israelis in illegalen Siedlungen. Immer wieder kommt es dort zu Übergriffen auf Palästinenser durch extremistische Siedler. Sie dringen in palästinensische Dörfer ein, verüben Brandanschläge und zünden Felder und Olivenhaine an. Die israelische Armee schreitet meist nicht ein, sondern schützt die Angreifer.
Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete im Dezember 2016 eine Resolution, welche die israelischen Siedlungen im Westjordanland und Ost-Jerusalem als völkerrechtswidrig verurteilte. Gefordert wurde ein sofortiger Baustopp.