Umfrage: Fast jeder zehnte Verbraucher mit Zahlungsproblemen

Steigende Lebenshaltungskosten bringen immer mehr Menschen finanziell unter Druck. Besonders junge Erwachsene und Haushalte mit niedrigen Einkommen geraten zunehmend ins Straucheln.

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ARCHIV - 26.09.2025, Sachsen, Dresden: Eine Frau bezahlt mit Bargeld auf einem Wochenmarkt ihre Einkäufe. / Foto: DPA

Etwa jeder zehnte Verbraucher konnte laut einer Umfrage in den vergangenen sechs Monaten seine Miete oder Kreditraten für Wohnung oder Haus nicht zahlen. Besonders Geringverdiener und junge Menschen hätten Miet- oder Ratenzahlungen vorübergehend aussetzen müssen, wie die Auskunftei Schufa am Donnerstag mitteilte. Bei den Befragten mit einem Haushaltseinkommen von unter 2000 Euro berichteten demnach 14 Prozent, sie hätten Miet- oder Ratenzahlung ausgesetzt.

In der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen war es sogar jeder Vierte oder 26 Prozent. In diesem Alter berichteten auch 45 Prozent der Befragten, die Zahlung von Rechnungen hinausgezögert zu haben. 36 Prozent gaben an, ihr Konto überzogen zu haben. Unter allen Verbraucherinnen und Verbrauchern zögerten 34 Prozent Rechnungszahlungen hinaus, 26 Prozent überzogen ihr Konto.

Die Angaben stammen laut Schufa aus einer bevölkerungsrepräsentativen quantitativen Erhebung, die das Unternehmen Nordlight Research im Auftrag der Auskunftei vom 9. bis zum 25. September unternahm und die seit September 2020 mehrmals pro Jahr ausgeführt wird. Dass jeder Zehnte oder 11 Prozent der Verbraucher Miet- oder Ratenzahlungen aussetzen musste, sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung, erklärte die Schufa weiter.

Auch die Daten der Schufa deuteten auf einen Anstieg von Zahlungsproblemen hin: „In unserem Datenbestand sehen wir, dass die Zahl der Personen, zu denen erstmals Zahlungsstörungen gemeldet wurden, per Jahresmittelwert in den ersten drei Quartalen 13 Prozent über dem Jahresmittelwert des Vorjahres liegt“, erklärte Schufa-Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz. „Das ist eine beunruhigende Entwicklung.“