Israel tötet fünf Menschen im Süden Gazas – darunter zwei Minderjährige
Ungeachtet der Waffenruhe hat Israel erneut den Gazastreifen angegriffen und dabei mehrere Menschen getötet. Die Hamas spricht von einem „Kriegsverbrechen“.
Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind am Mittwochabend nach palästinensischen Angaben fünf Menschen getötet worden, darunter zwei Minderjährige. Laut dem palästinensischen Zivilschutz traf der Angriff ein Zeltlager für vertriebene Familien in Al-Mawasi westlich von Chan Junis. Mehrere Zelte seien nach dem Einschlag in Brand geraten.
Die israelische Armee behauptete, der Angriff habe einem Kämpfer der Widerstandsorganisation Hamas gegolten. Zuvor seien in dem Gebiet fünf israelische Soldaten bei Zusammenstößen mit palästinensischen Widerstandskämpfern verletzt worden.
Berichten zufolge befinden sich in Rafah weiterhin etwa 200 Hamas-Kämpfer in unterirdischen Tunnelsystemen. Israel reagierte bisher nicht auf die Forderungen der Hamas und internationaler Vermittler, den Kämpfern einen sicheren Abzug zu ermöglichen.
Die Hamas verurteilte den Angriff in Chan Junis scharf und sprach von einem „offenen Kriegsverbrechen“ sowie einer „Missachtung der Waffenruhe“. Israel trage die Verantwortung für die Folgen der Eskalation. Zugleich betonte die Hamas, keinen Kontakt zu den in Rafah eingekesselten Kämpfern zu haben.
Im Zuge des von US-Präsident Donald Trump vermittelten Friedensplans war am 10. Oktober eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Kraft getreten. Die Waffenruhe wird jedoch immer wieder gebrochen.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel bisher mehr als 70.112 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 170.986 Menschen verletzt.