JCC-Bericht: Deutschland zahlt Rekordsumme für Holocaust-Überlebende
Deutschland erhöht seine Zahlungen für Holocaust-Überlebende laut einem Berichtauf ein Rekordniveau. Im kommenden Jahr sollen fast eine Milliarde Euro für ihre Betreuung bereitgestellt werden. Zudem sind offenbar Erweiterungen geplant.
Deutschland wird im kommenden Jahr eine Rekordsumme von rund 924 Millionen Euro für Holocaust-Überlebende weltweit bereitstellen. Das teilte die US-Organisation Jewish Claims Conference (JJC) am Mittwoch in einer Erklärung mit. Die JCC setzt sich für Entschädigungszahlungen für jüdische NS-Opfer ein.
Die Summe wurde laut Erklärung mit dem Bundesfinanzministerium ausgehandelt. Es stellt das bisher größte Budget in der Geschichte der JCC dar. Die von Berlin zugesagten Mittel verdoppelten sich damit gegenüber 2024 (459 Mio. Euro), wie die Jüdische Allgemeine berichtete. Das Geld ist für die Betreuung von pflegebedürftigen Überlebenden des Holocaust vorgesehen.
„Diese historische Aufstockung der Mittel für die häusliche Pflege spiegelt die komplexen und wachsenden Bedürfnisse der Holocaust-Überlebenden weltweit wider“, sagte Gideon Taylor, Präsident der in New York ansässigen Organisation. Die noch lebenden Betroffenen würden die Hilfe mehr denn je benötigen. Laut JCC gibt es weltweit noch rund 200.000 Holocaust-Überlebende.
Auch die Härtefonds-Zahlungen für Überlebende bis 2028 bleiben laut Erklärung bestehen. Mehr als 127.000 Betroffene bekommen demnach weiterhin jährliche Zusatzleistungen von 1450 Euro. Auch nichtjüdische Retter, die bereits eine Pension erhalten, sollen Anspruch auf häusliche Pflege bekommen.
Nach Angaben der JCC wurde zudem die Finanzierung der Holocaust-Aufklärung bis 2029 verlängert – mit einer Gesamtfördersumme von 175 Millionen Euro. Unterstützt werden damit unter anderem Bildungsprogramme, akademische Forschung sowie digitale Projekte.