Die von Israel verschleppte französische EU-Abgeordnete Melissa Camara soll am Sonntag nach Jordanien ausgewiesen werden. Das teilte ihr Team der Gaza-Hilfsmission „Freedom Flotilla Coalition“ am Samstag in einer Erklärung mit. Demnach wird sie mehr als 72 Stunden nach ihrer Verschleppung im Ketziot-Gefängnis in der Negev-Wüste festgehalten.
„Camara wurde von den israelischen Behörden auf illegale Weise entführt“, hieß es in der Erklärung. Ihre geplante Freilassung sei für Familie, Freunde und Mitarbeiter „eine große Erleichterung“. Man hoffe auf eine Rückholung nach Frankreich unter sicheren Bedingungen.
Die „Freedom Flotilla Coalition“ war Anfang Oktober von Italien aus mit einem Schiff und acht Booten gestartet. Ziel war es, Israels Belagerungsring auf See zu durchbrechen und humanitäre Hilfe nach Gaza zu bringen. An Bord befanden sich 145 Personen aus 30 Ländern – darunter Ärzte, Sanitäter und Journalisten.
Am 8. Oktober enterte die israelische Armee die Flotte rund 120 Seemeilen vor der Küste Gazas in internationalen Gewässern. Die Aktivisten wurden anschließend nach Israel verschleppt.
Am 1. Oktober hatte Israel bereits die Boote der Gaza-Hilfsmission „Global Sumud Flottilla“ geentert und deren Teilnehmer verschleppt. Nach ihrer Freilassung konnten die meisten Aktivisten inzwischen in ihre Heimatländer zurückkehren.
