Steinmeier: London und Berlin nähern sich nach Brexit an

Erstmals seit 27 Jahren reist ein deutscher Bundespräsident zum Staatsbesuch nach Großbritannien. Frank-Walter Steinmeier sieht die Beziehungen nach den Jahren der Brexit-Querelen auf einem guten Weg.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und Der britische König Charles III / Foto: dpa / DPA

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht Deutschland und Großbritannien nach den schwierigen Brexit-Jahren auf dem Weg der Annäherung. „Die ersten Jahre nach dem Brexit waren nicht einfach“, sagte Steinmeier kurz vor seiner Abreise zu einem Staatsbesuch ins Vereinigte Königreich zu Journalisten. Inzwischen habe man aber gelernt, besser damit umzugehen. Es sei notwendig, wieder näher zusammenzurücken. „Beide Regierungen in Berlin und in London arbeiten daran“, sagte Steinmeier.

Dass König Charles noch vor seiner Krönung im März 2023 zu seinem allerersten Staatsbesuch als Monarch Deutschland besuchte, sei ein Signal gewesen, betonte Steinmeier. Knapp zwei Jahre später sei die Einladung zum Gegenbesuch gekommen. „Das zeigt, wie wichtig uns beiden die deutsch-britischen Beziehungen sind“, sagte Steinmeier und fügte hinzu, die deutsch-britische Freundschaft sei „ein echtes Herzensanliegen“.

Der bislang letzte Staatsbesuch eines deutschen Bundespräsidenten im Vereinigten Königreich fand vor ziemlich genau 27 Jahren im Dezember 1998 statt, damals war Roman Herzog deutsches Staatsoberhaupt und Großbritannien noch Teil der Europäischen Union. Vor fast sechs Jahren verließ Großbritannien mit dem Brexit dann die EU - inzwischen geht das Land unter Premier Starmer wieder stärker auf die EU zu. Im Juli schlossen Deutschland und Großbritannien mit dem sogenannten Kensington-Vertrag einen deutsch-britischen Freundschaftsvertrag, der die Beziehungen zwischen beiden Ländern in den kommenden Jahrzehnten prägen soll.