Madrid kündigt Vertrag über Kauf von Raketenwerfern israelischer Bauart auf

Spaniens Regierung zählt zu den schärfsten Kritikern Israels. Eine Reihe von Maßnahmen sollen den Völkermord im Gazastreifen stoppen. Nun folgen offenbar erste Taten.

Madrid, Spanien, 14.09.2025 / Foto: Paul Hanna/AFP / AFP

Die spanische Regierung hat einen Vertrag über den Kauf von Raketenwerfern israelischer Bauart im Wert von knapp 700 Millionen Euro aufgekündigt. Dies geht aus offiziellen Dokumenten hervor, welche die Nachrichtenagentur AFP am Montag einsehen konnte. Konkret geht es demnach um einen an ein spanisches Konsortium vergebenen Vertrag über zwölf Exemplare des mobilen Raketenwerfersystems Silam, das aus dem Puls-System der israelischen Gruppe Elbit Systems entwickelt wurde.

Die spanische Regierung hatte in der vergangenen Woche eine Reihe von Maßnahmen präsentiert, um den „Völkermord im Gazastreifen zu stoppen, die Täter zu verfolgen und die palästinensische Bevölkerung zu unterstützen“. Dazu zählte unter anderem ein Verbot von Waffengeschäften mit Israel, das sowohl Rüstungsverkäufe als auch -käufe umfasst. Zudem kündigte Regierungschef Pedro Sánchez ein Einreiseverbot an für „all jene, die direkt am Völkermord, an der Verletzung der Menschenrechte und an Kriegsverbrechen im Gazastreifen beteiligt sind“.

Israel hatte empört auf die Maßnahmen und die Wortwahl der spanischen Regierung reagiert. Sánchez zählt seit dem Beginn des Gaza-Kriegs zu den härtesten Kritikern der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Im Mai 2024 hatte die spanische Regierung offiziell einen eigenständigen palästinensischen Staat anerkannt.