Wadephul beendet Nahostreise - Stopp in Israel

Am Samstag ist Bundesaußenminister Wadephul Gast beim „Manama-Dialog“, einer renommierten Sicherheitskonferenz in Bahrain. Anschließend ist kurzfristig noch ein weiterer Zwischenstopp in Israel auf das Programm gekommen.

Außenminister Johann Wadephul (CDU) / Foto: dpa / DPA

Außenminister Johann Wadephul (CDU) schließt an diesem Samstag in Bahrain und in Israel seine mehrtägige Nahostreise ab. Der Zwischenstopp in Israel auf dem Rückflug nach Berlin kam kurzfristig dazu. Aus der Delegation des Ministers hieß es, Wadephul sei in allen Gesprächen darum gebeten worden, Botschaften an die israelische Regierung zu übermitteln. Dies werde er bei einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar in Tel Aviv tun. Der Bundesaußenminister hatte von Mittwoch an zunächst Jordanien und anschließend Syrien und den Libanon besucht.

Im Golf-Königreich Bahrain will der CDU-Politiker am Samstagmorgen bei einer regionalen Sicherheitskonferenz zum Thema „Zukunft der globalen Sicherheits-Regierungsführung“ reden und an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Auf dem Podium werden neben Wadephul unter anderem der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi, die britische Außenministerin Yvette Cooper und US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard erwartet. Die Konferenz unter dem Namen „Manama Dialog“ ist als Nahost-Pendant zur Münchner Sicherheitskonferenz bekannt.

Inselstaat im diplomatischen Dilemma

Der Inselstaat Bahrain, der im Persischen Golf und zwischen Saudi-Arabien und Katar liegt, steht seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza vor einem diplomatischen Dilemma. Das Land hatte 2020 unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump die Beziehungen zu Israel normalisiert und daraufhin bilaterale Abkommen geschlossen sowie Beziehungen für Handel und Verkehr aufgebaut. In Bahrain liegt auch der größte US-Marinestützpunkt im Nahen Osten – das Land ist also wichtiger Partner von Israels engstem Verbündeten USA.

Die Bevölkerung in Bahrain unterstützt dagegen die Palästinenser in Gaza – viele fordern deshalb einen Bruch der jungen Beziehungen zu Israel. Um dem Unmut etwas Raum zu geben, ließ die autoritäre Regierung nach einem fast zehn Jahre langen Verbot wieder Demonstrationen zu. Wegen der Vorteile, etwa in Fragen der Sicherheit, gilt es als unwahrscheinlich, dass Bahrain die Beziehungen zu Israel aussetzen oder abbrechen könnte.