New York: USA empfangen Vertreter Israels und Katars
In New York loten Israel und Katar die nächsten Schritte des Trump-Friedensplans für Gaza aus. Israels Mordanschlag auf die Hamas-Delegation in Doha Anfang September hatte für erhebliche Spannungen gesorgt.
Drei Monate nach dem israelischen Luftangriff in Katar haben sich Vertreter beider Länder sowie der USA in New York getroffen. Ein ranghoher Mitarbeiter des Weißen Hauses bestätigte am Sonntag auf AFP-Anfrage einen entsprechenden „Axios“-Bericht. Nach Angaben des Nachrichtenportals wurde das Treffen vom US-Sondergesandten Steve Witkoff geleitet. Für Israel habe der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, teilgenommen. Katar habe einen hochrangigen Regierungsvertreter nach New York geschickt.
Es habe sich um das „Treffen auf höchster Ebene“ zwischen Israel und Katar seit dem Waffenruhe-Abkommen im Gazastreifen gehandelt, hieß es in dem Bericht.
Katar und Ägypten hatten gemeinsam mit den USA nach zwei Jahren Krieg im Gazastreifen eine Waffenruhe zwischen Israel und der Widerstandsorganisation Hamas vermittelt, die im Oktober in Kraft trat. Grundlage ist ein Friedensplan von US-Präsident Donald Trump.
Anfang September hatte die israelische Armee völkerrechtswidrige Luftangriffe auf Ziele in Katars Hauptstadt Doha geflogen, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der Hamas richteten. Sechs Menschen wurden getötet, allerdings niemand aus der obersten Hamas-Führungsriege. Israels Mordanschlag sorgte international für Kritik.
Auch Trump hatte den Verbündeten Israel danach außergewöhnlich scharf kritisiert. Auf Druck des US-Präsidenten bat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem Empfang im Weißen Haus Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani telefonisch um Entschuldigung für den Luftangriff.
Derzeit laufen die Verhandlungen über die nächsten Etappen des Gaza-Friedensplans. Katar und Ägypten verlangten am Sonntag den Abzug israelischen Soldaten aus dem Gazastreifen. Der Rückzug der israelischen Truppen zählt wie die Entwaffnung der Hamas zu den Schlüsselforderungen in Trumps Gaza-Plan.
Die Hamas erklärte sich am Wochenende unter bestimmten Bedingungen zur Abgabe ihrer Waffen bereit. Voraussetzung sei ein Ende der israelischen „Besatzung“ im Gazastreifen, erklärte die Palästinensergruppe am Wochenende.
Im Zuge des von US-Präsident Donald Trump vermittelten Friedensplans war am 10. Oktober eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Kraft getreten. Die Waffenruhe wird jedoch immer wieder gebrochen.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel bisher mehr als 70.360 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 171.047 Menschen verletzt.