„Eine gerechtere Welt ist möglich“: Aufrufe zur Reform der UN bei Panel

Personen aus Politik, Wissenschaft und Medien haben in Wien über den Reformbedarf internationaler Institutionen gesprochen. Im Mittelpunkt stand der UN-Sicherheitsrat.

By Feride Tavus
„Eine gerechtere Welt ist möglich“: Aufrufe zur Reform der UN bei Panel / Photo: AA / AA

In der österreichischen Hauptstadt Wien hat am Montag eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Eine gerechtere Welt ist möglich“ stattgefunden. Bei der vom türkischen Kommunikationsamt und von StratCom organisierten Diskussion ging es um Reformen internationaler Institutionen. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom türkischen Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun. Moderator war Prof. Dr. Giray Sadık, Direktor des Zentrums für Europäische Studien an der Yıldırım Beyazıt Universität in Ankara.

Das Diskussionsthema war angelehnt an den Ausspruch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan: „Die Welt ist größer als fünf – eine gerechtere Welt ist möglich“.

Der ständige Vertreter von Türkiye bei den Vereinten Nationen (UN) in Wien, Levent Eler, sprach von einer turbulenten Weltlage. Die Kriege in der Ukraine und in Gaza seien große Herausforderungen. Es stelle sich die Frage, ob die regelbasierte Weltordnung dem Recht des Stärkeren weichen werde.

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Auch wenn die fünf ständigen Mitglieder unterschiedliche Positionen verträten, herrsche in der Frage des Vetorechts eine bemerkenswerte Einigkeit, so Eler. Zugleich steige der Druck von außen und es gebe immer mehr Initiativen für eine Reform des UN-Sicherheitsrates. „Die Welt ist größer als fünf“

Auch Dr. Klaus Wölfer, Botschafter a.D., wies auf mangelnde Fortschritte bei der Reform des UN-Sicherheitsrates hin. Indien, Afrika, die islamische Welt und Lateinamerika seien im UN-Sicherheitsrat nicht angemessen vertreten. „Vor diesem Hintergrund ist die Aussage ‚Die Welt ist größer als fünf‘ durchaus berechtigt“, so Wölfer.

Der Journalist Dr. Harvey Dzodín erinnert, Präsident Erdoğan sei eine der weltweit führenden Stimmen für Reformen im UN-Sicherheitsrat. „Viele hier wissen bereits, dass Präsident Erdoğan eine Stimme der Vernunft auf globaler Ebene ist. Er fordert Gerechtigkeit und Veränderung. Manche mögen ihn für einen Idealisten halten, der schwer umsetzbare Forderungen stellt – ich sehe das anders. Als Macher hat er sich mehrfach bewährt. Viele Politiker machen Versprechungen, aber nur wenige setzen sie auch um“, so Dzodín.