Weißhelme: Leichen in Lager in Vorort von Damaskus entdeckt
Die Verbrechen des abgesetzten Assad-Regimes kommen ans Licht. Nach Angaben der syrischen Zivilschutzorganisation Weißhelme wurden in einem Lager mindestens 20 Leichen gefunden. Einige der Überreste sollen dort seit mehr als einem Jahr gelegen haben.
Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad hat die syrische Zivilschutzorganisation Weißhelme nach eigenen Angaben Leichen und Leichenteile in einem Medikamentenlager in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus entdeckt. In einem Kühlraum hätten Leichen gelegen, einige offenbar seit mehr als anderthalb Jahren, sagte der Weißhelm-Vertreter Ammar al-Salmo am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Auch Knochen hätten verteilt auf dem Boden gelegen.
Die Zahl der Opfer schätzte al-Salmo auf mehr als 20. Einige der Leichensäcke im Kühlraum seien mit „Aleppo-Hrajtan“, zwei Städtenamen im Norden, und Nummern beschriftet gewesen. Über DNA-Tests solle nun versucht werden, die Identität der Opfer zu klären und ihre Familien zu benachrichtigen. Ein AFP-Reporter beobachtete, wie Männer in weißen Schutzanzügen Leichen und Leichenteile in schwarzen Säcken auf einen LKW luden.
Zudem wurden nach örtlichen Angaben am Montag in der Stadt Daraa im Süden Syriens mehr als zwölf Massengräber entdeckt. Bisher sollen 31 Leichen gefunden worden sein, doch die Zahl könnte steigen.
Die Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten am 8. Dezember die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und das Assad-Regime gestürzt. Der langjährige Machthaber Assad flüchtete nach Russland.