Der 9. November: Schicksalstag der deutschen Geschichte

Der 9. November ist ein Datum, das wie kaum ein anderes für die Wendepunkte der deutschen Geschichte steht: von Revolution und Diktatur bis hin zu Aufbruch und Wiedervereinigung.

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Der 9. November: Schicksalstag der deutschen Geschichte/ Foto: dpa / DPA

Der 9. November steht für einschneidende Ereignisse in der deutschen Geschichte wie Novemberrevolution, Reichspogromnacht und Fall der Berliner Mauer.

Im Jahr 1918 beendet die Novemberrevolution das Kaiserreich. Betriebe wurden bestreikt, in vielen Städten bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte. Am  9. November erfasste die Revolution auch Berlin, wo Reichskanzler Prinz Maximilian von Baden eigenmächtig die Abdankung des Kaisers bekannt gab. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Philipp Scheidemann rief daraufhin von einem Balkon des Berliner Reichstags die erste deutsche Republik aus.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisierten SA-Truppen und Angehörige der SS gewalttätige Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung. In ganz Deutschland werden tausende Geschäfte zerstört, 1200 Synagogen niedergebrannt und fast 100 Juden getötet. 30.000 werden in den Tagen darauf in Konzentrationslager verschleppt. Die Angriffe gingen als Reichspogromnacht in die Geschichte ein.

Der 9. November 1989 markiert hingegen ein ausschließlich friedliches Ereignis: Durch die vorzeitige Verkündung einer neuen Reiseverordnung für die bereits vom Zerfall gekennzeichnete DDR gab der damalige Ost-Berliner SED-Bezirkschef Günter Schabowski ungewollt den Startschuss für die Öffnung der Mauer. Was in den folgenden Tagen geschah, ging in Fernsehbildern um die Welt: Im ganzen Land wurden die Schlagbäume geöffnet, lagen sich Deutsche aus Ost und West in den Armen.