Explosion an Bahnstrecke Richtung Ukraine – Polen geht von Sabotage aus
Beschädigte Gleise, Explosion: In Polen kommt es zu einer mutmaßlichen Sabotage auf einer wichtigen Schienenverbindung in die Ukraine. Die polnische Regierung kündigt schnelle Aufklärung der Verantwortlichen an.
Nach einer Explosion an einer Bahnstrecke in Richtung Ukraine geht die polnische Regierung von Sabotage aus. „Eine Bahnstrecke zu sprengen, ist ein beispielloser Sabotageakt“, schrieb Regierungschef Donald Tusk am Montag im Onlinedienst X. Die beschädigte Schienenstrecke sei „für die Lieferung von Hilfen für die Ukraine“ von großer Bedeutung.
Ziel des Anschlags sei es vermutlich gewesen, einen Zug zum Entgleisen zu bringen, ergänzte Tusk nach einem Besuch an der Explosionsstelle in Mika etwa 100 Kilometer südöstlich von Warschau. Ein aufmerksamer Zugführer hatte den Schaden jedoch rechtzeitig bemerkt und Alarm geschlagen. Verletzt wurde niemand.
Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. „Wir werden die Täter fassen, egal wer ihr Auftraggeber ist“, betonte Tusk. Er berichtete außerdem von einem weiteren Vorfall auf der gleichen Strecke, bei dem offenbar wegen beschädigter Schienen die Fenster eines Bahnwaggons zerbrochen seien.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte in Brüssel mit Blick auf die Explosion an der Bahnstrecke, die Nato und Polen stünden in einem intensiven Austausch. Es müsse aber zunächst das Ergebnis der Untersuchung abgewartet werden.
Die meisten Waffen- und Munitionslieferungen westlicher Staaten an die Ukraine erfolgen über das EU- und Nato-Mitgliedsland Polen. Das Land ist ein wichtiger Unterstützer der Ukraine in dessen Krieg gegen Russland.